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Stellungnahme der SART zur angedrohten Tarifkürzung bei der Physiotherapie durch den Bundesrat


Als Physiotherapeut*innen sehen wir die derzeitige Situation als äußerst unfair an und dies aus mehreren guten Gründen: 

  

Der Schweizer Physiotherapie Verband Physioswiss setzt sich seit dem Jahr 2022 intensiv für Verhandlungen mit den Krankenkassen ein, um angemessene Vergütungen zu erreichen. Leider stoßen wir dabei auf erheblichen Widerstand. 

  

In den letzten 25 Jahren wurden die Tarife für physiotherapeutische Leistungen kaum angepasst. Dies hat zur Folge, dass unsere Reallöhne massiv gesunken sind, was unsere wirtschaftliche Lage signifikant belastet. 

  

Die Physiotherapie ist eine der Berufsgruppen in der Schweiz, die regelmässig erhebliche Ressourcen in Weiterbildungen investiert. Mehrheitlich finanzieren wir diese Weiterbildungen aus eigener Tasche und opfern unsere Zeit, bei totalem Behandlungsausfall (kein Lohn!) um unsere Fähigkeiten und Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten. Leider können wir aber nach absolvieren einer Weiterbildung nicht einen Rappen mehr abrechnen, unabhängig vom Titelerwerb.  

 

Es ist wichtig zu betonen, dass die Leistungen, welche Physiotherapeut*innen erbringen, keine Kostentreiber im Gesundheitswesen darstellen. Im Gegenteil, unsere Arbeit trägt dazu bei, die langfristigen Behandlungskosten zu senken, indem sie die Genesung und das Wohlbefinden der Patienten fördert. 

  

Wir sind nicht nur im medizinischen Bereich aktiv, sondern engagieren uns auch gerne im Spitzen- und Breitensport. Allerdings wird unser Einkommen durch die derzeitige Situation weiter geschmälert, was uns vor ernsthafte finanzielle Herausforderungen stellt und unsere häufig ehrenamtlichen Aktivitäten im Sport gefährdet. 

  

Es ist dringend notwendig, dass unsere beruflichen Bemühungen und unsere Bedeutung im Gesundheitswesen angemessen anerkannt und vergütet werden, um sicherzustellen, dass wir unsere hochwertigen Dienstleistungen auch in Zukunft weiterhin erbringen können. Wir hoffen, dass unsere Anliegen Gehör finden und eine angemessene Lösung gefunden wird, um die Situation zu verbessern. 

  

Welchen Beitrag leisten wir von der SART? 

 

Die Schweizerische Arbeitsgruppe für Rehabilitationstraing (SART) spielt zweifellos eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung einer hohen Qualität von Weiterbildungen im Bereich der Rehabilitation, aktives Training, Verletzungsprävention und vielseitige Behandlungsoptionen sowie dem «Netzwerken» also Austausch von Wissen in der Schweiz. Ihre Unterstützung und Bürgschaft für Qualitätsstandards sind von großer Bedeutung aus mehreren Gründen: 

  

Förderung der Expertise: Die SART trägt dazu bei, Fachleute im Bereich der Rehabilitation und Training zu fördern und ihre Expertise kontinuierlich zu verbessern. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Fachkräfte stets auf dem neuesten Stand der Technik und besten Praktiken sind. 

  

Qualitätssicherung: Durch die Überprüfung und Zertifizierung von Weiterbildungsprogrammen gewährleistet die SART, dass diese den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Dies stellt sicher, dass die Absolventen dieser Programme qualifiziert und kompetent sind, um Patient*innen, effektiv zu unterstützen. 

Vertrauen und Glaubwürdigkeit: Die Bürgschaft der SART für Qualität schafft Vertrauen bei unseren Kunden aber auch bei den Patient*innen und Athlet*innen. Sie wissen, dass sie von Fachleuten betreut werden, die über das notwendige Wissen und Fähigkeiten verfügen, um individuell und adäquat auf persönliche Probleme zu reagieren und mit Rat zur Seite zu stehen.  

  

Berufliche Anerkennung: Die Bemühungen der SART tragen zur beruflichen Anerkennung von Fachkräften im Bereich der aktiven Rehabilitation bei. Dies kann sich positiv auf die Arbeitsbedingungen und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Sektor auswirken. 

  

Insgesamt ist die SART ein wichtiger Akteur in der Förderung von Bildung und Qualitätsstandards im Bereich der aktiven Rehabilitation in der Schweiz. Unser Netzwerk umfasst mehr als 300 Akteur*innen. In diesem Sinne möchte ich mich auch bei all unseren Mitglieder*Innen bedanken die täglich ihre Arbeit mit viel Herzblut und Engagement leben und somit einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherstellung einer guten Gesundheit der Gesellschaft leisten.  

  

Ihre Unterschrift zur Petition von Physioswiss ist von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass der Bundesrat unsere Kritik versteht. Gemeinsam haben wir die Möglichkeit, die geplanten Tarifkürzungen zu stoppen und die Interessen unserer Berufsgruppe zu verteidigen. Ihre Unterschrift zeigt, dass Sie sich aktiv für gerechte Arbeitsbedingungen und angemessene Vergütungen einsetzen. 

  

Daher ermutige ich Sie mit Ihrer Unterschrift sich aktiv für die beruflichen Interessen von uns Physiotherapeut*innen einzusetzen. Zusammen sindwir eine starke Stimme, die gehört wird und hoffentlich die notwendigen Veränderungen bewirkt! 

 

Herzlichen Dank!

 

Felix Zimmermann 

Präsident SART