Willkommen auf unserem Blog.

Hier bloggen wir zum aktuellen Geschehen rund um die aktive Reha.

Du hast selber ein spannendes Thema? Wir freuen uns auf Deinen Input hier. Suchst Du einen Beitrag? im Blog- Archiv stehen bereits veröffentlichte Blogs als Download online.


Die 5 Grundsätze des Rehabilitationstrainings!


Anmerkung der SART-Redaktion:

Dieser Beitrag reflektiert die individuelle Einschätzung und den fachlichen Behandlungsansatz des Autors und stellt keine offizielle Position oder Empfehlung der SART dar.


Anamnese und Befund sind durchgerührt, die Therapieziele sind bekannt, die Therapieplanung wurde zusammen erstellt und somit kann es unter anderem zur aktiven Therapie übergehen. Wie im letzten Blog beschrieben, ist die aktive Therapie eine wahre Polypille. Sie hat Auswirkungen auf Schmerzintensität, Heilungskraft, die Kraft an sich, das Immun- und Nervensystem, psychosoziale Aspekte uvm. und das ohne unerwünschte Nebenwirkungen. [1]

 

Doch wie bei jedem Medikament gilt es, die «Gebrauchsanweisung» zu lesen und einzuhalten. Durchforstet man die Literatur nach möglichen Vorgehensweisen/Grundsätzen, so wird man von teils widersprüchlichen Hinweisen regelrecht überflutet. Bevor wir auf die 5 CoreKnowledge Grundsätze im Einzelnen eingehen, möchten wir zum besseren Verständnis zunächst unsere Sichtweise auf Prinzipien, Grundsätze und Methoden darlegen.

 

 

Was sind Prinzipien, Grundsätze und Methoden?

 

Prinzipien sind universelle, unveränderliche Grundlagen (Naturgesetze).

 

Darunter ist die Homöostase, die Immunantwort, das allgemeine Anpassungssyndrom, die Reizstufenregel, das SAID-Prinzip, die neuronale Plastizität, die Mechanotransduktion und weitere zu nennen und zu kennen.

 

Grundsätze sind handlungsleitende Regeln für die Praxis. Es geht um das praktische Anwenden von Prinzipien. Zum Beispiel Grundsatz: „Intensität anpassen“ wendet die Reizstufenregel an.

 

Methoden hingegen sind Werkzeuge/Vorgehensweisen, z. B. Hypertrophietraining, sensomotorisches Training…

 

So gesehen ist der “Overload” kein Prinzip, sondern eine Methode. Das Prinzip ist die Reizstufenregel und der Grundsatz “Intensität anpassen” führt je nach Ausgangslage und Ziel zur Methode “Overload”.

 

Prinzip

Reizstufenregel

Grundsatz

Intensität anpassen

Methode

Overload

 

Prinzipien musst du kennen, Grundsätze wiederum musst du mittels unterschiedlicher Methoden anwenden können!

 

Kommen wir nun zu den 5 CoreKnowledge Grundsätzen:

 

Grundsatz: Regelmässig belasten

 

Auch wenn alle Grundsätze gleichgewichtet sind, ohne regelmässige Belastung geht nichts. Nur durch regelmässige Belastung kann der Körper sich langfristig anpassen. Durch eine einmalige Belastung wird es, wenn überhaupt nur zu kurzen Anpassungsreaktionen kommen, die schnell wieder verschwinden (Prinzip: allgemeines Anpassungssyndrom, Reizstufenregel, Homöostase). Darum gibts die Redewendung: Wer rastet, der rostet!

 

Damit eine Regelmässigkeit gewährleistet werden kann, muss das erstellte Programm zeitlich und energetisch für den Patienten machbar sein. Zudem gilt es die Motivation hochzuhalten, damit eine Regelmässigkeit gewährleistet werden kann. Spass ist dabei einer der besten Förderer der intrinsischen Motivation.

 

Zeitlich

plane feste Zeiten, 5 kurze Einheiten sind besser als keine, verknüpfe es mit einer Alltagsroutine (z.B. auf dem Heimweg von der Arbeit)…

Energetisch

betrachte Training nicht als zusätzliche Belastung, sondern als Stressabbau, Yoga und Spazierengehen können Teil des Programms sein…

Motivation

setzte realistische Ziele, nutze einen Sport der Spass macht, messe Fortschritte…

 

Grundsatz: Zielgerichtet planen

 

Das Therapieziel wurde wie erwähnt schon zusammen bestimmt. Jetzt gilt es die Planung zielgerichtet dafür auszulegen (Prinzip: SAID). Denn ein zielgerichtetes Training spart Zeit und schafft Klarheit, da es dem Kunden eine klare Orientierung gibt. Das Grundziel sollte dabei stets unbewusste Körperkontrolle in Bewegungen (uKiB) lauten. Allein durch dieses Ziel ergibt sich, welche Übungen wir wie lehren werden.

 

Will der Patient nach einer Knieoperation wieder schmerzfrei (unbewusst) die Treppe runter laufen können, so sollte eine graduelle Steigerung der Belastung hin Hinblick auf die Übung step-down geplant werden. Für komplexe Rückenschmerzpatienten wäre ein Übungsprogramm zum Bücken sinnvoll um die fear-avoidance Glaubenssätze durchbrechen zu können.

 

 

Grundsatz: Individuell handeln

 

Ob wir es wollen oder nicht: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf denselben Belastungsreiz. Messungen zeigen diese inter-individuellen Unterschiede deutlich. [2]

Das liegt daran, dass der Mensch ein komplexes System ist.

 

Exkurs:          

Kompliziert = schwierig, aber mit Expertenwissen vorhersehbar

Komplex = unvorhersehbar, keine klare Ursache-Wirkung-Beziehung

 

 

 

In das komplexe System spielt dabei Alter, Genetik, Stresslevel, Schlafqualität, Ernährung und viele weitere Faktoren eine Rolle (Prinzip Individualität). Deshalb ist ein individuelles Vorgehen essenziell. Und was einmal bei einem Patienten geklappt hat, muss zu späterem Zeitpunkt nicht nochmals genauso funktionieren.

 

 

 

Grundsatz: Intensität anpassen

 

Wer kennt es nicht? Höher, schneller weiter. Die Intensität steigern, um «besser» zu werden. Dabei ist die Intensität stets dem aktuellen IST-Zustand anzupassen (Prinzipien: Reizstufenregel, Individualität). Eine Anpassung muss dabei nicht immer mit einer Steigerung einhergehen. Auch eine Reduzierung der Intensität kann angebracht sein. Das findet zum Beispiel nach einer Verletzung statt oder wenn eine Überlastung vorliegt. Getreu dem Motto: Fordern, aber nicht überfordern!

 

 

Grundsatz: Methoden und Übungen abwechseln

 

Neue Reize setzt man nicht nur mit Steigerung der Intensität! Vielmehr ist eine Variation von Methoden und Übungen entscheidend (Prinzip: Homöostase, Neuroplastizität). Gerade im Rahmen der Rehabilitation, wo es oft um das (Wieder-)Lernen motorischer Fähigkeiten geht, spielt diese Vielfalt eine zentrale Rolle. Die verschieden Kraft Fertigkeiten: Maximalkraft, Kraftausdauer, Schnellkraft oder die Hypertrophie müssen nicht unbedingt getrennt trainiert werden. In den meisten Fällen hast du es nicht mit Spitzensportler zu tun. Und es geht hier um die Rehabilitation nicht um das Leistungstraining! Die Zielgruppe besteht vielmehr aus Menschen, deren Alltag bereits eine gewisse Mischung aus körperlichen Anforderungen beinhaltet. Eine integrative Herangehensweise spiegelt die natürlichen Bewegungsabläufe im Alltag besser wider. Ein Beispiel hierfür ist ein Bauarbeiter, der im Laufe eines Arbeitstages sowohl Maximalkraftleistungen als auch ausdauernde Tätigkeiten erbringen muss. Ähnlich verhält es sich bei alltäglichen Aktivitäten wie Gartenarbeit oder Umzugshilfen, bei denen unterschiedliche Belastungsformen abwechselnd auftreten. Auch beim Spielsportarten wechseln sich Gehen, Joggen und Sprinten ständig ab.

Die Variation von Übungen und Methoden fördert nicht nur die körperliche Anpassungsfähigkeit, sondern auch die Motivation der Patienten. Monotone Trainingspläne können schnell langweilig werden und die Compliance negativ beeinträchtigen.

 

Geh darum weg vom stupiden 2-3x 10-15 Wdh. Squats [3] hin zu 1 Serie Squats, 1 Serie Bulgarian Split Squats, 1x Split Lunges.

 

Kombiniert mit unterschiedlicher Methode könnte es wie folgt aussehen:

  • 1x 8 Wdh. Squats
  • 1x4 Wdh .Bulgarian Split Squats
  • 1x15 Wdh. Lunges

Für eine weitere Differenzierung sieh unser Artikel Mischmethoden auf coreknowledge.eu.

 

 

5 Grundsätze – mehr nicht

 

Die fünf Grundsätze des Rehabilitationstrainings – Regelmässigkeit, Zielgerichtetheit, Individualität, Anpassung der Intensität und Variation – bilden das Fundament einer erfolgreichen Therapie. Wer diese Grundsätze anwendet, kann seinen Patienten zu jeder Zeit ein effektives, motivierendes und langfristig erfolgreiches Trainingsprogramm zusammenstellen.

 

Im nächsten Blog werfen wir ein Blick auf das implizite Lernen und wie wir die Selbstwirksamkeit im Training steigern können.

 


[1] Pareja-Galeano H, Garatachea N, Lucia A. Exercise as a Polypill for Chronic Diseases. Prog Mol Biol Transl Sci. 2015;135:497-526. doi: 10.1016/bs.pmbts.2015.07.019. Epub 2015 Aug 14. PMID: 26477928.

 

[2] Erskine RM, Jones DA, Williams AG, Stewart CE, Degens H. Inter-individual variability in the adaptation of human muscle specific tension to progressive resistance training. Eur J Appl Physiol. 2010 Dec;110(6):1117-25. doi: 10.1007/s00421-010-1601-9. Epub 2010 Aug 12. PMID: 20703498.

 

[3] Skou ST, Thorlund JB. A 12-week supervised exercise therapy program for young adults with a meniscal tear: Program development and feasibility study. J Bodyw Mov Ther. 2018 Jul;22(3):786-791. doi: 10.1016/j.jbmt.2017.07.010. Epub 2017 Jul 27. PMID: 30100313.


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Partnerschaft mit svomp


 

Mit der neuen Partnerschaft stärken der Schweizerische Verband Orthopädischer Muskuloskelettaler Physiotherapie (svomp) und das Netzwerk SART ihre Zusammenarbeit – für praxisnahe Impulse, interprofessionellen Austausch und eine aktive Community.

 

Der svomp ist der Fachverband der muskuloskelettalen Physiotherapeut:innen in der Schweiz. Als grösster nationaler Verband muskuloskelettaler Physiotherapie und einziges Schweizer Mitglied der internationalen Dachorganisation IFOMPT steht der svomp für höchste Qualitätsstandards in der manualtherapeutischen Behandlung der Patient:innen.

 

Die Mitglieder des svomp sind muskuloskelettale Physiotherapeut:innen, die eine manualtherapeutische Weiterbildung besucht haben und evidenzbasierte, manuelle Therapien auf hohem fachlichem Niveau anwenden. Der svomp hat sich seit der Gründung im Jahr 1997 als massgebende Institution für Fortbildung, Fachentwicklung und Fachvertretung etabliert.

 

Durch die enge Zusammenarbeit mit Fachhochschulen wie der ZHAW, der BFH und der SUPSI sowie der Kooperation betreffend Erwerb des OMTsvomp® Titels in deren Masterstudiengängen trägt der svomp entscheidend zur Qualifikation der nächsten Generation von Manualtherapeut:innen bei. Fachkongresse, Kurse und Webinare fördern die kontinuierliche Weiterbildung und die fachliche Exzellenz.

 

Der svomp steht für fundiertes Fachwissen, praxisnahe Ausbildung und den Anspruch, Patient:innen mit Beschwerden des Bewegungsapparates bestmöglich und nach international anerkannten Standards zu behandeln.

 

Wir als SART freuen uns sehr über die neue Partnerschaft mit dem svomp und sind stolz darauf, gemeinsam mit einem so engagierten Berufsverband neue Impulse für die muskuloskelettale Physiotherapie zu setzen. 

 


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Unser neuester BLOG ist online!


Thema

"Warum Aufklärung und gemeinsame Therapieplanung wichtig sind!"

 

Aus der Blogreihe von Jochen Ganzmann (CoreKnowledge)

 

 

 

Nachdem eine vertrauensvolle Patienten-Therapeuten-Beziehung aufgebaut wurde und die Anamnese sowie der Befund abgeschlossen sind, steht der nächste entscheidende Schritt an: Die Aufklärung über den Befund und die gemeinsame Therapieplanung.

Das heisst, dem Patienten die Erkenntnisse verständlich erklären und gemeinsam mit ihm den besten Behandlungsweg zu erarbeiten. 

 

Freut Euch auf unseren Blog!

 


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Warum Aufklärung und gemeinsame Therapieplanung wichtig sind!


Anmerkung der SART-Redaktion:

Dieser Beitrag reflektiert die individuelle Einschätzung und den fachlichen Behandlungsansatz des Autors und stellt keine offizielle Position oder Empfehlung der SART dar


Nachdem eine vertrauensvolle Patienten-Therapeuten-Beziehung aufgebaut wurde und die Anamnese sowie der Befund abgeschlossen sind, steht der nächste entscheidende Schritt an: Die Aufklärung über den Befund und die gemeinsame Therapieplanung.

Das heisst, dem Patienten die Erkenntnisse verständlich erklären und gemeinsam mit ihm den besten Behandlungsweg zu erarbeiten. [1]

 

 

Wichtigkeit der therapeutischen Allianz

Ängste nehmen, Vertrauen aufbauen

 

Viele Patienten kommen mit der unausgesprochenen Sorge zu uns: "Ist es etwas Ernstes?" Ein einfacher Satz kann hier Wunder wirken: "Anhand der Tests, die ich durchgeführt habe, gehe ich nicht davon aus, dass eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt. Du hast Schmerzen, und das ist belastend, aber es geht nichts kaputt."

 

Diese Worte können für den Patienten unglaublich erleichternd wirken und eine positive Grundlage für die weitere Behandlung schaffen. Es gilt wie Poulter et al. sagen: "Akzentuiere das Positive, eliminiere das Negative und halte dich an das Bejahende." [2]

 

 

Erklärung der Symptome: Eine Herausforderung

 

Als Nächstes wollen Patienten verstehen, woher ihre Beschwerden kommen. Dies kann besonders bei komplexen Schmerzgeschehen auf Grund der multifaktoriellen Natur eine Herausforderung sein. Hier hilft eine individualisierte Erklärung, die den Kontext und das Verständnis des Patienten berücksichtigt.

 

Falls eine biomechanische Erklärung notwendig ist, können anatomische oder mechanische Ursachen aufgezeigt werden. Betrifft es biopsychosoziale Perspektiven, sollten Faktoren wie Stress, Schlaf, Bewegung, emotionale Belastungen usw. in die Erklärung einbezogen werden. Metaphern und Vergleiche können helfen, komplizierte Zusammenhänge greifbar zu machen. Zum Beispiel: "Stellen dir deinen Körper wie eine gut eingespielte Fussballmannschaft vor. Momentan stimmt das Zusammenspiel von Angriff und Verteidigung nicht ganz - das verursacht deine Schmerzen. Unsere Aufgabe ist es, alle Spieler wieder harmonisch zu einer Mannschaft zu formen."

 

Die Prognose: Realistische Erwartungen setzen

 

Patienten möchten zudem wissen, wie es weitergeht. Eine ehrliche, aber hoffnungsvolle Prognose ist hier der Schlüssel. Dabei kann die Fachexpertise der Therapeutin miteinbezogen werden: "Viele Menschen mit ähnlichen Beschwerden erleben innerhalb der nächsten 6-8 Wochen eine deutliche Besserung. Es kann Höhen und Tiefen geben, aber insgesamt sollten wir eine positive Entwicklung beobachten."

 

Therapieziele festlegen: Den Weg zur Besserung planen

 

Klare Therapieziel zu setzen und die Entwicklung mittels regelmässigen Fortschrittskontrollen zu messen sind elementar, um die Therapie bei Bedarf schnellstmöglich anpassen zu können. Was wollen wir gemeinsam erreichen? Diese Ziele können kurzfristig sein, etwa die Schmerzreduktion während einer einzelnen Therapieeinheit, oder langfristig, wie die Rückkehr zum Sport nach einer VKB-Operation. Dieses Vorgehen wird von den Patienten geschätzt. [3]

 

Mit der Zielsetzung sind wir bei der Frage, wie erreichen wir zusammen das Ziel, angelangt - sprich der Therapieplanung.

 

Therapieoptionen und gemeinsame Entscheidungsfindung

 

Nun kommen wir zu einem kritischen Punkt: der Vorstellung verschiedener Behandlungsmöglichkeiten. Patienten wünschen sich zunehmend eine aktive Rolle in ihrer Therapiegestaltung (shared decision making). Das bedeutet, dass verschiedene Therapieoptionen (konservativ, operativ, medikamentös, ergänzende Faktoren) erklärt werden sollen. Hier ist Professionalität gefragt. Auch wenn wir persönliche Präferenzen haben, ist es unsere Aufgabe, dem Patienten ein umfassendes Bild zu vermitteln. "Es gibt verschiedene Optionen, die wir haben. Lass uns die Optionen durchgehen und schauen, was am besten zu dir und deiner Situation passt." Dabei sollten stets wissenschaftliche Erkenntnisse und somit die Bewertung von Wahrscheinlichkeiten mit einbezogen werden. Eine effektive Methode kann die aktive Therapie sein – und das aus guten Gründen (siehe unten).

 

Die Sicht des Patienten, welche es in die Entscheidungsfindung einzubeziehen gilt, kann einen teilweise überraschen. Deswegen sollte stehts danach gefragt werden: "Was glaubst du hilft dir am meisten? Wo siehst du für dich die größten Chancen?" Diese Fragen fördern nicht nur die Adhärenz, sondern stärken auch das Vertrauen und die Motivation des Patienten. Gemeinsam wird dann ein konkreter Plan erarbeiten. "Basierend auf unserer Diskussion schlage ich vor, dass wir mit aktiver Therapie beginnen und nach zwei Wochen die Fortschritte evaluieren. Wie klingt das für dich?"

Die gemeinsame Planung verbessert dabei die Patientenbeteiligung und führt so zu besseren Ergebnissen. [4]

 

Es kann jedoch auch dazu kommen, dass die Vorstellung des Patienten und des Therapeuten komplett konträr ist – oftmals werden dann passive Therapieformen wie Massage vom Patienten bevorzugt. Hierbei sollten die Gründe für eine andere Therapieform von seitens des Therapeuten gut dargelegt werden. Eine Möglichkeit, ist das solch eine Therapieform einen kleinen Teil der Behandlung einnimmt, der zunehmend reduziert wird. Sollten sich beide Seiten jedoch nicht kompromissbereit zeigen, muss man sich die Frage stellen, ob eine Weiterführung der Therapie unter diesen Bedingungen sinnvoll ist oder ob beiden Seiten gedient ist, wenn man getrennte Wege geht.

 

Warum aktive Therapie ein Teil der Therapie sein sollte

 

Die SART hat sich nicht ohne Grund die aktive Rehabilitation auf die Fahne geschrieben. Aktive Therapie und Training sind eine wahre Polypille.[5] Jeder weiss, dass sie die Kraft [6] [7] steigern und dadurch das Bindegewebe, einschliesslich des Knochenwachstums [8], fördern sowie Körperfett reduziert [9]. Doch ihre Vorteile gehen weit darüber hinaus: Aktive Bewegung reduziert Schmerzen [10], unterstützt Heilungsprozesse [11] und hat positive Effekte auf psychologische Erkrankungen [12]. Zudem senkt sie das Risiko, an verschiedenen Krankheiten zu erkranken [13] [14] , verlangsamt das Altern [15] und kann flexibel in nahezu jeder Umgebung durchgeführt werden. Ein entscheidender Vorteil ist auch, dass Patienten dadurch weniger abhängig von Gesundheitsfachleuten werden und mehr Eigenverantwortung für ihre Gesundheit übernehmen können. Das heisst: die so wichtige Selbstwirksamkeit wird gesteigert. [16] Diese umfassenden positiven Effekte machen aktive Therapie zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer erfolgreichen Behandlung.

 

Fazit: Der Patient im Mittelpunkt

 

Indem wir den Patienten in jeder Phase – von der Beruhigung über die Erklärung bis hin zur Entscheidungsfindung – einbeziehen, schaffen wir die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie. Wir zeigen damit nicht nur unsere fachliche Kompetenz, sondern auch unseren Respekt für die Autonomie und das Wissen des Patienten über seinen eigenen Körper. Diese patientenzentrierte Herangehensweise mag zunächst mehr Zeit in Anspruch nehmen, zahlt sich aber langfristig durch bessere Therapieergebnisse und zufriedenere Patienten aus. Letztendlich geht es darum, gemeinsam den besten Weg zur Genesung zu finden – eine Partnerschaft, die auf Vertrauen, Verständnis und gegenseitigem Respekt basiert.

 

Im nächsten Blog erläutern wir die 5 CoreKnowledge Grundsätze, die es dir ermöglichen aktive Therapie adäquate zu planen und durchzuführen.

 

[1] Harvey, D., White, S., Reid, D. & Cook, C. (2025) 'Patient perspectives of process variables in musculoskeletal care pathways', Musculoskeletal Science and Practice, 76, p. 103287. Available at: https://doi.org/10.1016/j.msksp.2025.103287.

[2] Teo, J.L., Zheng, Z. & Bird, S.R. (2022) 'Identifying the factors affecting "patient engagement" in exercise rehabilitation', BMC Sports Science, Medicine and Rehabilitation, 14, p. 18. Available at: https://doi.org/10.1186/s13102-022-00407-3.

[3] Pareja-Galeano H, Garatachea N, Lucia A. Exercise as a Polypill for Chronic Diseases. Prog Mol Biol Transl Sci. 2015;135:497-526. doi: 10.1016/bs.pmbts.2015.07.019. Epub 2015 Aug 14. PMID: 26477928.

[4] Carvalho, L., Junior, R.M., Barreira, J., Schoenfeld, B.J., Orazem, J. & Barroso, R. (2022) 'Muscle hypertrophy and strength gains after resistance training with different volume-matched loads: a systematic review and meta-analysis', Applied Physiology, Nutrition, and Metabolism, 47(4), pp. 357–368. Available at: https://doi.org/10.1139/apnm-2021-0515.

[5] Campbell, W.W., Crim, M.C., Young, V.R. & Evans, W.J. (1994) 'Increased energy requirements and changes in body composition with resistance training in older adults', American Journal of Clinical Nutrition, 60, pp. 167–175.

[6] Watson, S.L., Weeks, B.K., Weis, L.J., Harding, A.T., Horan, S.A. & Beck, B.R. (2018) 'High-Intensity Resistance and Impact Training Improves Bone Mineral Density and Physical Function in Postmenopausal Women With Osteopenia and Osteoporosis: The LIFTMOR Randomized Controlled Trial', Journal of Bone and Mineral Research, 33(2), pp. 211–220. Available at: https://doi.org/10.1002/jbmr.3284.

[7] Strasser, B. & Schobersberger, W. (2011) 'Evidence of resistance training as a treatment therapy in obesity', Journal of Obesity, 2011, p. 482564.

[8] Naugle, K.M., Fillingim, R.B. & Riley, J.L. (2012) 'A meta-analytic review of the hypoalgesic effects of exercise', Journal of Pain, 13(12), pp. 1139–1150. Available at: https://doi.org/10.1016/j.jpain.2012.09.006.

[9] Khan, K.M. & Scott, A. (2009) 'Mechanotherapy: how physical therapists' prescription of exercise promotes tissue repair', British Journal of Sports Medicine, 43(4), pp. 247–252. Available at: https://doi.org/10.1136/bjsm.2008.054239.

[10] O’Connor, P.J., Herring, M.P. & Caravalho, A. (2010) 'Mental health benefits of strength training in adults', American Journal of Lifestyle Medicine, 4, pp. 377–396.

[11] Braith, R.W. & Stewart, K.J. (2006) 'Resistance exercise training: its role in the prevention of cardiovascular disease', Circulation, 113, pp. 2642–2650.

[12] Strasser, B., Siebert, U. & Schobersberger, W. (2010) 'Resistance training in the treatment of metabolic syndrome', Sports Medicine, 40, pp. 397–415.

[13] Melov, S., Tarnopolsky, M., Beckman, K., et al. (2007) 'Resistance exercise reverses aging in human skeletal muscle', PLoS One, 2, p. e465.

[14]  Degerstedt, Å., Alinaghizadeh, H., Thorstensson, C.A. & Olsson, C.B. (2020) 'High self-efficacy – a predictor of reduced pain and higher levels of physical activity among patients with osteoarthritis: an observational study', BMC Musculoskeletal Disorders, 21, p. 380. Available at: https://doi.org/10.1186/s12891-020-03407-x.

 


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Workshop zum Thema „Innovative Therapietechniken – Traktionsliege 6E und LightForce Hochenergielaser“ unseres Partners ENOVIS


 

 

 

enovis lädt Sie herzlich ein, die Traktionsliege und den Hochenergielaser (40 Watt) persönlich auszuprobieren!

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, die Geräte selbst auszuprobieren. Dr. Pourtehrani wird Ihnen seine Erfahrungen und Anwendungstechniken erläutern und am Ende der Veranstaltung über das Tarmed-System sowie die verschiedenen Möglichkeiten zur Abrechnung informieren.

Sie haben die Möglichkeit das LightForce Hochenergielaser 40 Watt 2 Wochen kostenlos zu testen!

 

Wann:

Samstag, den 05. Juli 2025

Samstag, den 13. September 2025

jeweils von 09:00 bis 12:00 Uhr

 

Wo:

Praxis für interventionelle Schmerztherapie, Martin Disteli-Strasse 4, 4600 Olten.

 

Die Praxis ist optimal gelegen und nur einen kurzen Fußweg vom Bahnhof Olten entfernt, was den Besuch für unsere Teilnehmer äußerst unkompliziert macht und wenn Sie mit dem Auto anreisen können Sie in das Parkhaus Neuhard parkieren. Ist nicht weit entfernt von der Praxis.

 

Melden Sie sich per E-Mail an: Aurora De Filippo, Sales Manager Medical Deutsch-Schweiz, aurora.defilippo@enovis.com

 

Die Teilnahme ist kostenlos!

 

enovis freut sich auf Ihr Kommen und einen spannenden Austausch!

 

 

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21. SSMT-Symposium - Sichere dir JETZT dein TICKET!



Das 21. SSMT-Symposium zum Thema «Konservative Orthopädie: Praxis und Wissenschaft - Schultergürtel 360» findet am Mittwoch, 22. Oktober 2025 im im „TEC - Haus der Wirtschaft“ in Pratteln (https://hdw.ch) statt.

 

Reservieren Sie sich heute schon das Datum; Es erwartet Sie ein interessantes Programm! 

 

Renommierte Referierende beleuchten die Thematik am Vormittag aus verschiedenen Blickwinkeln und am Nachmittag können je zwei spannende Workshops besucht werden. Auf vielfachen Wunsch haben wir die Dauer der Workshops auf je 75 Min verlängert.

 

Im Rahmen des Symposiums besteht wiederum die Möglichkeit, die Spiele der Swiss Indoors Basel für Dienstag, 21. Oktober und Mittwoch, 22. Oktober 2025 auf exklusiven Premiumcard-Plätzen zu einem Vorzugspreis (CHF 139.- anstatt CHF 229.-) zu besuchen. 

Man kann auch dieses Jahr Platzkarten für Begleitpersonen (CHF 179.-) erwerben. S’het solang’s het!

 

Punkto Workshops melden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt.

 

Bei allfälligen Fragen stehen wir gerne zur Verfügung und freuen uns heute schon auf das Wiedersehen und Kennenlernen.

 

Mit sportlichen Grüssen

 

Im Namen des OK des SSMT Symposiums

Andrea Theunert


Sie können sich ab sofort für das Symposium anmelden und Tennistickets bestellen:  

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